Am 04. August 2015 waren wir bei den Bregenzer Festspielen.
Das Stück TURANDOT von Ciacomo Puccini war in diesem Jahr angesagt.
Zur Geschichte: Mit einem brutalen Schwur hält sich die chinesische Prinzessin Turandot die Männer vom Leib: Wer sie erobern möchte, muss drei Rätsel lösen. Scheitert er, wird er geköpft. Das Volk liebt dieses schauderhafte Spektakel. Der unbekannte Prinz Calaf trotzt den Warnungen seines Vaters Timur und von Turandots Ministern Ping, Pang, Pong und stellt sich den Fragen. Als erster löst er alle drei Rätsel. Turandot fleht ihren alten Vater um Hilfe an, sie nicht in die Fänge des Mannes zu entlassen. Calaf stellt nun seinerseits ein Rätsel: Findet Turandot bis zum nächsten Morgen seinen Namen heraus, ist er bereit zu sterben, andernfalls muss sie ihn lieben. Die Begleiterin von Calafs Vater, Lìu, kennt als einzige den Namen des von ihr geliebten Prinzen, gibt ihn aber selbst unter Folter nicht preis, sondern bezahlt ihr Geheimnis mit dem Tod. Turandots Kälte wandelt sich in warme Liebe, sie gibt sich Calaf hin und lässt das unerwartete Glück von allen feiern.
Mit dem Bus fuhren wir um 11 Uhr gut gelaunt in Richtung Bregenz los. Dort angekommen, hatte man noch Zeit sich am See etwas zu verweilen. Wer wollte konnte sich eine Führung „hinter den Kulissen“ ansehen und es gab auch eine Einführung, die den Inhalt des Stückes erläuterte. Der Wettergott meinte es gut mit uns, denn es gab am Nachmittag Regen und heftigen Wind und wir dachten schon es würde so bleiben, aber es kam anders. Die Sonne zeigte sich erneut und der Abend war angenehm mild.
Um 21:00 Uhr begann die Vorstellung. Die Bregenzer Seebühneninszenierung war ein Erlebnis. Showelemente mit Artisten, Feuer und Wasser. Und auch die obligatorische Barke fehlte nicht. Die Aufführung spielte mit Effekten, sie zeigte manches Spektakel, ohne übertrieben zu wirken. Es war sehr interessant zu sehen wie die ganze Bühne mit ihren vielfältigen Funktionen dem Schauspiel Leben einhauchte.
Die 72 Meter lange geschwungene „Chinesische Mauer“ die das Bühnenbild prägte, ist bis zu 27 m hoch und wiegt 335 Tonnen. Die Terrakottakrieger, mehr als 200 Abbilder der rätselhaften, 2.200 Jahre alten Kriegerfiguren, (teils zu Wasser und zu Land), die im See stehend, sind jeder 2 Meter hoch und 500 Kilo schwer , damit sie dem See trotzen können. Sie müssen ja auch im Winter dort stehen bleiben, denn 2016 wird das Stück erneut aufgeführt. Die Landkrieger wurden aus dem leichten Polycarbonat hergestellt.
Eine technische Meisterleistung stellte das Zentrum der Bühne dar. Auf dem in Form eines drehbaren, leicht gesenkten Zylinders von einem Durchmesser von 16 m, können sich bis zu 54 Personen aufhalten. Der Deckel klappt sich auf und man sieht eine LED Leinwand auf der weitere Bilder zu sehen sind, um das Geschehen zu unterstützen.
Musikalisch war die Oper ein großer Genuss. Die Wiener Symphoniker spielten unter ihrem schwungvollen Dirigenten Paolo Carignani präzis und sehr stimmig. Die Stimmen von „Turandot“ und „Prinz Calaf“ hatten Volumen und Ausdruckskraft. Liù war der Publikumsliebling.
Dirigent Paolo Carignani, das Orchester und die Sänger sind viel über die Monitore zu sehen. Der Text wurde links und rechts neben der Bühne in deutscher Sprache angezeigt.
Die Zeit verging im Flug und nach 2 Stunden eindrucksvoller Musik, Handlungen und Effekte fuhren wir wieder in Richtung Heimat.

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