Festakt im Rathaus 

Am 24. Juli 2019 erklangen unter der Leitung von Dirigentin Stephanie Simon zahlreiche Frauen und Männerstimmen, welche sich an diesem Abend zu einem wahren voluminösen Klangkörper verwandelte. Grund hierfür war der offizielle Festakt des Liederkranzes Dotternhausen, welcher sich mitten in seinem 175. Jubiläumsjahr befindet. Viele herzliche Worte und einen anschaulichen Rückblick auf 175 Jahre Vereinsgeschichte gab es im Sitzungssaal unter zahlreichen Rednern.

Eröffnet wurde der Festakt mit den Sängerinnen und Sängern des Liederkranzes mit dem Gesangsstück „Vive I` amour“ (Es lebe die Liebe).

Anschließend begrüßte der erste Vorsitzende Nikolaus Gabel recht herzlich zahlreiche Ehrengäste der Gemeinde, mehrere Vorsitzende der Brudervereine, Gemeinderatsmitgliedern und zahlreiche Ehrenmitglieder, Landrat Günther-Martin Pauli sowie den Präsident des Chorverbandes Zollernalb e.v. Michael A.C. Ashcroft. Ebenso ging sein Willkommensgruß an die Vorsitzenden aus den Vereinen Engstlatt und Schömberg.

Singen tut Geist und Körper gut, das stellte Charles Darwin schon vor 200 Jahren fest sagte Gabel in seiner Eröffnungsansprache. Vor 175 Jahren bildete Provisor Bung unter den ledigen Burschen als erster Dirigent den Chor. Bis zum heutigen Tag hatte der Liederkranz 15 Dirigenten und Dirigentinnen, so der erste Vorsitzende Gabel. Als Lehrer Karl Federolf 1950 den Dirigentenstab übernahm war es noch leicht neue aktive Chormitglieder zu gewinnen, so Gabel. Heutzutage sei dies sehr viel schwerer. Das Freizeitangebot sei sehr groß und man ist weniger bereit sich an einen Verein zu binden. Den Liederkranz bezeichnete er als sozial starke Gruppe mit einem starken „Wir-Gefühl“ deren Mitglieder eng miteinander verbunden sind – oftmals über Generationen.
Daher ist es umso schmerzlicher, wenn ein überaus aktives Chormitglied, wie der zweite Vorsitzende Rudi Neher, diesen Abend nicht mehr erleben konnte. Er ist nach schwerer Krankheit letzten Monat verstorben.
Der Liederkranz Dotternhausen hatte sich in den 175 Jahren immer wieder angepasst und dennoch nicht die Basis verlassen. Das Repertoire reiche vom Kirchenlied über Volkslied, Pop, Klassik bis zum Musical, Operette und Oper. Der Liederkranz ist froh mit Stephanie Simon eine überaus einfühlsame und kompetente Dirigentin zu haben. Abschließend wies Gabel noch auf das Jubiläumskonzert am 26./27. Oktober hin vom Singspiel, die Operette „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“. Sein Dank galt allen Sängerinnen und Sänger, der Dirigentin Stephanie Simon, der Gemeindeverwaltung und allen Sponsoren, die mit ihren zahlreichen Spenden dazu beitragen den Chor zu unterstützen.

Wolfgang Wochner als stellvertretender Gemeindechef trug anschließend seine Grußworte vor. Im Anschluss seiner Glückwünsche an den Liederkranz überreichte er dem Vorsitzenden einen Gutschein als kleine Anerkennung. 

Landrat Günther-Martin Pauli überreichte im Namen des Bundespräsidenten dem Verein mit seinem ersten Vorsitzenden Nikolaus Gabel die Zelter-Plakette. Es ist die höchste deutsche Auszeichnung für Amateurchöre. Diese Auszeichnung geht an Vereine, die sich im besonderen Maße für die Pflege der Chormusik und des deutschen Liedguts eingesetzt haben. Für Landrat Pauli sei es eine große Ehre bei diesem Festakt dabei zu sein. Singen hält gesund und sei die beste Medizin, ebenso bereichere der Liederkranz das kulturelle Leben in der Dorfgemeinschaft, so Landrat Pauli. 

Eine entsprechende Laudatio wurde vom Präsident des Chorverband Zollernalb Michael A.C. Ashcroft gehalten. Eine stolze Zahl, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss und bezeichnete einen solchen Geburtstag als einen echten Stern am Himmel. Im Gründungsjahr 1844 gab es noch kein Internet, Telefone, Handys, Smartphones und andere modische Erscheinungen. Ebenso hat der Liederkranz manches in dieser Zeit erlebt, das Überstehen von Kriegen und Hungersnöten, so Ashcroft. Der Präsident sprach in seiner Rede den langen Zusammenhalt im Verein an. Für einander da zu sein, die Harmonie und das Ausleben des traditionellen Liedgutes. Ein guter Gesang wischt den Staub vom Herzen und die Chorprobe ist eine Sauna für die Seele, so Ashcroft. Auch sollte nicht vergessen werden, dass der Gesang wie auch die Musik in Gänze keine Grenzen kennt und sei die Muttersprache des Menschen.
Dieser Festakt sei allen Sängerinnen und Sängern gewidmet.

Nach der offiziellen Programmvorstellung verabschiedete sich die Sängerschar in Begleitung des Pianisten Albert Wochner mit den Beatles Medley „Hello Goodbye, Ticket to Ride, Penny Lane und Can` t Buy My Love“

Mit dem selbstgeschriebenen Lied „Hey, Hey, Hello Liederkranz“ nach der Melodie „Hello Marry Lou“ bedankten sie sich als Zugabe für den großen Applaus, bevor der Festakt bei gemütlichem Austausch und netten Gesprächen bei Getränken und schwäbischen Fingerfood im Foyer des Rathaus-Sitzungssaal ausklang.

Für diesen Jubiläumsakt wurde eine beeindruckende Bildergalerie aus vergangenen Jahren zusammengestellt und liebevoll im Rathaus Foyer präsentiert. So konnten die Besucher Eindrücke vom regen Vereinsleben des gemischten Chores sammeln: sei es ein Konzert, ein Auftritt bei befreundeten Chören oder sommerlichen Grillfesten.

Bildanhang:

zeigen Bilder des Chores: Übergabe der Plakette durch Landrat Pauli; Präsident des Chorverbandes Zollernalb e.v. Michael A.C. Ashcroft und stellvertr. Bürgermeister Wolfgang Wochner; Vorsitzender Johann Steiner vom Liederkranz Schömberg

 

 

Bilder: Rolf Schatz ; Florian Sonnenfroh